Meine Reise durch Guatemala, Belize und México !
Erzählungen vom Glück und von den Mühen unterwegs
In 60 Tagen von Guatemala City nach Los Angeles.
Geht das denn …. Einfach so loslegen, nur mit Rucksack
Und ohne eine genaue Planung ?
Es geht. Die Menschen, denen ich begegnet bin sind vor allem eines:
Hilfsbereit.
Dies ist mein sehr persönlicher Reisebericht aus Mittelamerika,
Mit Kolonialstädten, Tempeln, Natur und tollen Stränden.
Sowie Geschichten von Traveller, Träumern und Touristen.
In diesen zwei Monaten bin ich reicher beschenkt worden als in den
Jahren zuvor. Es war die Freundlichkeit Mittelamerikas.
Es ist nur Schade, daß ich so wenig zurückgeben konnte.
(München, 15.07.1997)
Im Land des ewigen Frühlings
„Bitte erschießt mich und erlöst mich von meinen Schmerzen“. Dies waren meine Gedanken als ich die Polizisten auf dem Flughafen nach meiner Landung in Mexico City sah. Mir war hundeelend zumute. Das letzte Luftloch beim Landeanflug gab mir den Rest. Danach ging es nochmals 2 Stunden weiter nach Guatemala City. Ich saß fröstelnd und mit Kopf und Bauchschmerzen im Flieger. Als ich endlich wieder festen Boden unter meinen Füßen hatte, ging es mir langsam wieder besser.
Nach der Ankunft in Guatemala City habe ich herausgefunden, daß der letzte Bus nach Antigua schon um 18 Uhr Abfuhr. Allerdings war es bereits 18:45 Uhr. Pech gehabt. Ich stellte mich schon auf eine Nacht im Flughafen ein. Der Zufall wollte, dass ich ein Bus mit der Aufschrift „Turismo Antigua“ sah. Platzt war auch noch frei, somit kam ich doch noch für 5 US$ nach Antigua. Kurz vor der Abfahrt stieg auch noch Margarethe aus Holland mit in den Bus. Wir waren im gleichen Flieger und hatten uns schon kennengelernt.
Da war ich also in Guatemala. Der Anfang meiner 60 Tage Reise quer durch Mittelamerika.
Was hatte ich mir vorher für Sorgen gemacht, selbst noch beim Landeanflug auf Guatemala City. Mit dem Flugzeug sank auch mein Mut. War ich wahnsinnig einfach so durch Mittelamerika zu reisen ? Alle gefahren dieser Erde schossen mir durch den Kopf. Raub, Krankheit und Einsamkeit. Dazu noch Bilder des Elends und der Gewalt, als würde da draußen der Ausnahmezustand herrschen. Hier mußte der Reisende mit allem rechnen, vor allem mit dem schlimmsten.
Meine erste Übernachtung war im „Las Rosas“ in Antigua. Eine kleine familiäre und gepflegt Pension (Postada). Eigentlich sollte ich dort auch Carmen treffen, eine Bekannte von mir aus München. Sie war schon 2 Monate in Brasilien unterwegs. Unser Treffpunkt war heute oder morgen im „Las Rosas“ in Antigua. Zusammen wollten wir bis Los Angeles weiterreisen.
Der erste Morgen in Guatemala war kalt und regnerisch. Keine Spur von Urlaubswetter. Ab dem Nachmittag brach die Sonne durch mit Traumwetter in diesem sehr schönen kolonialem Städtchen. Ein mildes Frühlingsklima lag in der Luft. Rings um Antigua wird Kaffee angebaut und majestätisch überragt der Vulkan Aqua die Stadt. Antigua hat sich noch die Atmosphäre seiner Blütezeit erhalten. Kolonial, Geschichtsträchtig, konserviert und museal, kurz ein lebendiges Kulturdenkmal. Nicht zu Unrecht auch ein UNESCO Erbe der Menschheit.
Die zwei absoluten „In Treffs“ in Antigua sind einmal „Donna Luisa“ (ein altes Café mit wunderschönem Innenhof) und das „Rainbow“ (eine Kneipe in einer alten Fabrikhalle).
Wo blieb Carmen ? Als ich Abends wieder in mein Zimmer kam, lag ein Zettel von Ihr da. „Ich bin da, allerdings in einer Postada ohne Namen, komme morgen um 11 Uhr vorbei. Hasta Lego Carmen“. Am nächsten morgen war sich tatsächlich da. Sie fing gleich von Brasilien zu erzählen und sie will länger in Antigua bleiben. Ein Sprachkurs Nachen und die Stadt sei überhaupt so schön um gleich wieder weiter zu fahren. Aber sie kommt ja nach. Das waren ein bißchen viel Informationen auf einmal, da ich ja morgen weiterreisen wollte. Kurz schlucken und nachdenken. Ok, was Solls das ist meine Reise und ich wollte weiter. Also gehts morgen meine Reise ALLEINE weiter.
Jetzt sitze ich im „Rainbow“, Abba Musik läuft. Carmen und Margarethe waren gerade auch noch hier. Wir suchten gemeinsame Treffpunkte auf der weiteren Reise aus. Wir könnten dort jeweils eine Nachricht hinterlegen oder uns Treffen. Vielleicht ist die Erde in Mittelamerika da tatsächlich so klein und wir Treffen uns irgendwo wieder. Tschüß Carmen, war ein kurzes Treffen.
Am Nachbartisch sitzt eine hübsche Frau, ich schätze mal Amerikanerin. Auch sie schreibt gerade wohl Ihre Reisegeschichten auf. Habe mir den gleichen Pfefferminztee wie sie bestellt. Ich traue mich aber leider nicht sie anzusprechen. Irgendwie Schade nach so einem Tag.
Anruf bei Mutter zuhause. „Hallo, ich wollte nur schnell sagen daß ich gut angekommen bin, es ist alles super hier. Carmen habe ich getroffen und gleich ist das Geld aus. Ich melde mich wieder.
Überfüllter Bus und laue Reggaemusik und ein gescheppert ohne Ende. Nach 5 Stunden Fahrt im Bus erreiche ich Lake Atitlan. Panachatel ist der einzige größere Ort am See. Wird auch das „Rimini Mittelamerikas“ genannt. War ich aber egal. Ich war am schönsten See der Welt. Am Fähranleger traf ich Margarete wieder, auch sie wollte auf die andere Seeseite. Zusammen mit einem Wiener hatten wir eine lustige Stunde Überfahrt. In Santiago angekommen nahmen uns sofort Einheimische in Empfang und brachten uns in die einzige Übernachtungsmöglichkeit des Ortes, in die Chi-Mim-Ya Postada. Außer uns dreien von der Fähre waren noch 2 Däninnen im Haus.
Santiago Atitlan ist morgens und abends am schönsten wenn die Touristenboote zurückfahren. Ein winziger Ort wo die Männer nur rumstehen sich Bier und Tacos bringen lassen und die Frauen die ganze Zeit arbeiten. Wow das hat was …its a Mans world !
Der Abend in unserer Postada war besonders nett. Wir saßen fast die ganze Nacht über im Innenhof des Hauses. Ich spendete meine Gummibärchen, die Mädels ihre letzte Packung Schokolade. Die Nacht über wurde der Ort mit Salsa Musik beschallt. Wo die Musik genau herkam konnten wir leider nicht herausfinden, da unser Haus abends zugeschlossen wurde und wir dadurch auch nicht mehr rausgehen konnten. Schlafen war in dieser Nacht aussichtslos. Gegen 4 Uhr krähte der Hahn, der wiederum die Hunde aufweckte und dessen bellen brachte die Kleinkinder des Ortes zu schreien. Am Morgen ging’s zurück mit der ersten Fähre nach Panchatel.
In Panachatel fand ich in „Marios Rooms“ eines meiner saubersten und schönsten Zimmer. Die Hauptbeschäftigung hier ist eigentlich nur durch die vielen bunten Touristenläden zu bummeln. Das tat ich natürlich auch. Abends in der Kneipe lernte ich Mark kennen. Er hatte den ungewöhnlichen Beruf eines River Rasters am Grand Canyon. Wir redeten miteinander als plötzlich und unerwartet ein blondes Mädel reinkam. Sie fragte ob sie sich zu uns setzen darf, natürlich darf sie das. Sehr gerne. Es war Zoe aus Australien. Sie reiste schon seit über 3 Jahren durch die Welt. Finanziert Ihre Reise mit gelegentlichen Jobs, sie ist Lehrerin. Es war sehr lustig und angenehm mit ihr, ich fand sie nett.
Am nächsten Morgen traf ich den Wiener beim Frühstück wieder. Wir redeten bei Tee und Cornflakes als plötzlich Zoe hereinkam. Das zierliche Mädchen war voll beladen mit Rucksack und Tasche. Sie sagte nur, daß sie in meine Postada ziehen wolle. Somit waren wir Nachbarn, selten eine so liebe Nachbarin gehabt. Wir verbrachten den ganzen Tag zusammen. Zuerst fuhren wir mit dem Boot über den Atitlan See. Dabei gab für mich einen starken Sonnenbrand an Hals, Nase und Hände. Aber an dem Tag war uns wohl beiden egal wohin wir schippern, Hauptsache wir waren zusammen. Nach der Rückkehr wollten wir noch baden im eiskalten Atitlan See. Abert das Wasser war eiskalt und der Spass nur kurz. Ein Tag wie im Traum, das pure Leben.
Am nächsten Morgen stellten wir fest, daß die Pizza am gestrigen Abend wohl doch nicht ganz so super war. Mit leichtem Durchfall fiel unsere Trennung noch etwas schwerer als gedacht. Sie fuhr nach Antigua, ich wollte auf den Sonntagsmarkt nach Chichicastenango. Diese Entscheidung von mir verstehe ich im Nachhinein auch nicht. Ich war mir aber sicher, daß wir uns nicht mehr verlieren und uns während dieser Reise wiedersehen werden. Noch mit leichtem Trennungsschmerz wartete ich auf meine Bus. Nach 2 stunden stellte sich heraus der Bus fährt heute nicht, der ist einfach kaputt. Zusammen mit 3 Holländern mieteten wir ein Taxi ins Indiogebiet.
Nun sitze ich im Hochland von Guatemala auf 2400 Höhe. Von der Veranda des Restaurants habe ich einen tollen Blick auf das bunte Markttreiben. Habe auch schon meine Weiterfahrt nach Antigua organisiert, morgen 15 Uhr gehts weiter. Zoe, irgendwie vermisse ich dich.
Der Platz vor der weißen Kirche in Chichicastenango hat etwas mystisches und geheimnisvolles. Indiofrauen schwenken Becher mit Weihrauch. Der ganze Platz ist übersät mit Blütenblättern. Ein Feuer brennt und alles ist in leichten Nebel gehüllt. Dauernd fallen Menschen auf den Boden und bekreuzigen sich. Doch man wird schnell wieder in die Wirklichkeit geholt wenn Kinder einen ansprechen und „uno Quezales“ für ein Foto von Ihnen wollen. Auf dem Markt gibt es wirklich fast alles zu kaufen was man sich so denken kann. Hühner, Kleider, Schmuck, Schwerter, Schuhe, die List wäre zu lange Tim alles aufzuschreiben. Ein prächtiges Ereignis, dieser Indio Markt in Chiochicastenango.
Um 15 Uhr ging es zurück nach Antigua. Erst Abends kam ich dort an. Ich kannte mich in dem Städtchen ja schon recht gut aus und fand nach etlichen Fehlversuchen ein Zimmer. Wieder im „Las Rosas“. Danach lief ich alle Kneipen und Treffpunkte, fand zwar Carmen aus München wieder aber keine Zoe. Allerdings war es auch schon nach 20 Uhr, denn um diese Zeit ist sie normalerweise schon im Bett. Langes Reisen macht halt müde. Ich vermute mal stark, daß sie in Antigua kein Zimmer fand, oder die wenigen freien Zimmer über Ostern einfach zu teuer waren. Sie hat sicher den nächsten Bus in Richtung Honduras genommen. Machs gut Zoe. Take care always.
In der Kneipe in der ich gerade sitze und schreibe läuft das Lied „ i Believe i can fly“. Nachher treffe ich noch Carmen im „Rainbow“, scheinbar wird ihr Sprachunterricht langsam langweilig. Mein ganz persönliches Resümee nach der ersten Travel Woche: Toll, genauso kann es weitergehen.
Fühle mich wie in der Karibik. Ich bin in Flores, im Regenwald des „El Peten“. Heute morgen bin ic h von Guatemala City hierher geflogen, in eine völlig andere Welt. Flugzeit war eine Stunde. Vom ewigen Frühling des Hochlandes in das feuchte heiße Klima des Regenwaldes.
Flores liegt auf einer Insel im Peten Itza See und ist nur über einen Damm zu erreichen. Hier wohnen nette, freundliche und pechschwarze Menschen. Sehr angenehmes Gefühl habe ich hier von Anfang an. Aus jeder >Kneipe singt der Gott der Rastas, Bob Marley. Es macht Spaß einfach durch die vielen engen Gassen zu laufen. Auch der See hat was, mit Blick auf das fünftgrößte Regenwaldgebiet der Welt. Einfach friedlich und schön. Morgen heißt es um 3 Uhr morgens aufzustehen um den Bus zu den Mayaruinen von Tikal zu kriegen.
Für mich ist es noch schwer zu beschreiben wie einfach doch spontanes Reisen ist. Eben wohl weil es so einfach ist. Taxi oder Bus nehmen, Hotel suchen, Stadtplan in die Hand, losgehen. Neugierig sein, Leute Kennenlernen, weiterfahren. Es braucht dafür keinen besonderen Mut und auch kein Entdeckerherz, einfach Lust an der Fremde.
Kaum zu glauben, man kann in Guatemala mit einem Bus auch schneller als 50 kmh fahren. Allerdings wohl nur auf dieser echten Vorzeigestraße zwischen El Renate und Tikal. Im selben Bus fuhren noch Carmen aus Salvador, Fernando aus Spanien und Martin aus Hannover mit. Wir blieben den ganzen Tag zusammen. Unser erster gemeinsamer Aussichtspunkt war der größte Tempel der Anlage. Von ganz oben genossen wir die Morgendämmerung im Urwald Guatemalas. Von 5 bis 9 Uhr saßen wir da oben und konnten unser Glück kaum fassen. Was für ein Erlebnis.
Der Regenwald erwachte langsam, die Brüllaffen schrieb um die Wette, die buntesten Vögel am Himmel. Was für ein Naturschauspiel. Auch die Ruinenstadt war faszinierend und mit welchen einfachen Mitteln mit unglaublicher Perfektion damals gearbeitet wurde. Bewundernd stand ich vor den mit Bäumen und Wurzeln überwucherten Tempeln. Ein Hauch von Indiana Jones. Es waren aber keine Filmkulissen, sondern alles echt. Man konnte sich frei bewegen und über die Pyramiden klettern, es war hier überraschender Weise scheinbar alles erlaubt. Deshalb besucht die einmalige Mayastadt von Tikal solange es sie noch gibt.
Take it easy, take Belize
Donnerstag gegen 5 Uhr fuhr der letzte Bus von Flores in Richtung Belize. Martin und Fernando fuhren noch mit. Beide wollen nach Belize City, ich aber in den Süden von Belize an den Karibikstrand von Placencia. Morgen ist Karfreitag, daß bedeutet die nächsten 4 Tage fahren keine Busse mehr im ganzen Land. In der Hoffnung es noch bis nach Placencia zu schaffen, stieg ich in den Bus. Bis zur Grenze ging es 3 Stunden über Schotterpisten. Über die grenze nach Belize ging’s zu Fuß. Die Einreise war total easy, so das es gleich nochmals mit einem anderen Bus nach Placencia weitergehen konnte. Genen 18 Uhr war ich tatsächlich in Placencia Village,. Am gewünschten Karibikstrand.
In Placencia war es zuerst sehr schwer noch eine Unterkunft zu finden. Über Ostern ist halt alles voll. Schließlich fand ich bei Dani einer Amerikanerin für 20 US$ noch ein Zimmer, allerdings nur für eine Nacht. Tags darauf aber fand ich ein Zimmer für 7 US$ die Nacht, mal wieder ohne Dusche und Bad bei Lydias Rooms. Ich hatte sowieso keine Auswahl, dafür konnte ich solange bleiben wie ich mochte.
Abends war ich in „Omars Restaurant“. Eine Bretterbude in der das Fett von den Wänden lief. In der offenen Küche regierte lautstark eine dicke schwarze Frau. Zur Auswahl stand Fried Schicken mit Pommes oder Fried Schicken mit Reis. Ich nahm das erstere. An diesem Abend kamen noch Kelly und Dave aus Minnesota, Joe aus Detroit und Joey aus Montreal an meinen Tisch. Es ergab sich mal wieder einer dieser „Traveller Abende“ der erst spät in der Nacht endete.
Placencia im Süden von Belize ist einfach nur ein ca. 2 km langer Sandstreifen am Karibikstrand. Direkt am Strand standen alle 50 Meter ein Holzhaus auf Stelzen. Das Zentrum des Ortes ist die Flamboyet Kneipe, der zentrale Platz am Strand. Dort treffen sich die Astas der Gegend und die wenigen Touristen. Karibikfeeling pur. Der große Vorteil von Placencia liegt darin, daß dieser Teil Belizes von den Touristenmaßen noch nicht entdeckt wurde. Früher oder später zieht auch hier der Massentourismus ein, es ist einfach zu schön dort.
Über Ostern verbringen auch viele Einheimische Ihre Ferien am Strand von Placencia. Von Freitag bis Sonntag war jeder schattige Platz am Strand belegt.
Vorgelagert liegt das zweitgrößte Riff der Welt. Da ich nicht tauchen konnte, buchte ich einen Schnorchelkurs. Zusammen mit Anya aus Dänemark und Dirk aus Toronto ging für 15 US$ los. Es wurde ein toller Trip. Wir hatten einen großen Katamaran und schon nach 10 Minuten Fahrt waren rechts und links vom Boot Delphine. Sie spielten mit uns. Sowas hatte ich noch nie gesehen, was ist unsere Erde doch schön.
In einer schönen Bucht ging’s dann unter Wasser. Für mich ist es immer wieder faszinierend, welche Vielfalt an Leben es unter Wasser gibt. Und es gab jede Menge zu sehen. Korallen, kleine und große Fische, Seesterne, Rochen und Wasserschildgröten. Allerdings auch 2 Barrakudas von denen ich mich dann ganz langsam wieder Richtung Boot entfernt habe, Was für ein Erlebnis. Am Abend gingen wir mit der ganzen Crew noch Essen, diesmal Fried Schicken mit Reis.
Heute war mein letzter Tag in Placencia. Morgenfrüh gehts weiter nach Orange Walk. Abfahrt des Busses ist wieder früh um 6 Uhr.
„Ein Stück Erde wie es überall sein sollte“, so lautet der offizielle Werbeslogan des kleinen Belize. Hier scheint es zu stimmen. Menschen der verschiedensten Farben leben hier friedlich zusammen und auch die Natur hat noch Ihren ungestörten Lebensraum. Vergleichen mit dem Fortschritt anderer Länder hat sich in Belize seit Jahren wohl nicht viel verändert.
Zwar gibt es inzwischen 2 Highways die den Norden und den Westen notdürftig verbinden. Neben Belize City gibts noch Orte wie Corozal oder Orange Walk, die aus den ehemaligen Mahagoni Holzfällercamps entstanden sind. Aber mit jeweils höchstens 10000 Bewohnern fallen diese Orte kaum ins Gewicht. Belize ist gerade mal so groß wie Mecklenburg Vorpommern. Seine Gesamtbevölkerung von rund 200000 Menschen entspricht etwa einem Dreizehntel der Zahl von Mecklenburg Vorpommern. Was für ein schräger Vergleich.
Überall fast schon aufdringlich freundliche Menschen. Viele wollen mir einfach die Hand geben oder zumindest wissen wo ich herkomme. Egal ob Jung oder Alt, schon von weitem wird mir freundlich gegrüßt. Ich habe auch den Eindruck daß ich hier der ein zeige „Tourist“ in Orange walk bin.
Alle wollen mit mir reden, nur die Mennoniten nicht. Mennoniten sind ehemalige Deutsche Flüchtlinge. Diese strenge Glaubensgemeinschaft hat über Kanada, Nordamerika und Mexico hier Ihre Heimat gefunden. Hier in Orange Walk im Norden von Belize.
Eine Landschaft in der Milch und Honig zu fließen scheint. Die Mennoniten betreiben hier Landwirtschaft und sind Handwerker. Die Läden und Geschäfte hier sind voll. Man merkt deutlich, daß hier ist das Geschäftszentrum der ganzen Region. Um die Stadt herum liegen prächtige Höfe der sehr zurückgezogen Lebenden Mennoniten. Mir gefällt besonders dieser Mix aus Mayas, Chinesen, Mexikaner und den blonden großen Latzhosenträger aus Europa. Ich mag so ein Mix der Kulturen.
Ich sitze mit 8 deutschen in einem Boot. Wir fahren über den New River zu den Maya Ruinen von Lamanai. Der Fluß fließt ruhig dahin, so das ganze Wiesen mit Seerosen blühen können. Überall bunte Vögel, die ja bei den Mayas die Boten der Götter waren. Selbst ein Krokodil hat für ein Foto stillgehalten. Die Ruinenanlagen selbst waren aber eher mäßig. Kein Vergleich zu Tikal. Trotzdem haben die vom Urwald überwucherten Ruinen etwas wunderschönes.
Was wir als paradiesisch und idyllisch empfinden, war wohl für die Mayas eine Welt des Kampfes. Für mich war heute mein privater Kampf mit den 8 Touristen aus Berlin und Mannheim. Die erste Frage an mich war, ob ich auch Charter nach Cancun geflogen bin ? Nein, bin mit dem Bus hier war meine Antwort.
Was gibt es sonst zu berichten, von meinen 3 Tagen in Orange Walk ? In dem Ort gab es nur 2 Hotels, vom it mußte ich für 20US$ ein Zimmer nehmen. Dafür war es seit langem mal ein richtiges Zimmer, mit Bad , Toilette und einer super Dusche. Endlich konnte ich auch mal meinen Rucksack waschen, der langsam voller Staub war. Beim Frisör habe ich mir noch die Haare kurz scheiden lassen. Schöne Tage in Orange Walk.
Nach über 3 Wochen Reise durch Guatemala und Belize habe ich gelernt, daß die Uhren auch langsamer laufen können. Es war nie besonders wichtig wann man ankommt. Ich kam immer dahin wo ich wollte. Und auch die Art zu Reisen war immer entspannt und in angenehmer Atmosphäre. In einem Land mit tiefer Armut aber offenen und freundlichen Menschen. Selten soviel Wärme und Freundlichkeit gespürt.
Weiter, immer weiter ins dritte Land meiner Reise, nach Mexico. Vamos !!
VIVA Mexico
Von wegen México. Ich sehe mehr Deutsche als mir lieb ist. Viele Schilder mit „spreche Deutsch“. Nein ich bin nicht im Mallorca sondern in Playa del Carmen in Mexico. Der Unterschied durfte aber nur gering sein. Eigentlich sollte ich hier Carmen Wiedertreffen. Ich hatte Ihr auch eine Nachricht in einem von uns ausgewählten Hotels hinterlegt. Zwar hat ein Wirbelsturm 1994 fast alle Palmen am Strand umgelegt, trotzdem sind die Strände traumhaft schön. Wenn nur die Deutschen nicht wären.
Playa del Carmen lebt total vom Tourismus. Überall T Shirts , Restaurants, Tauchshops und Souvenirläden. Auch die Mariachispieler nerven mich, selbst am Strand drehen die noch ihre Runden. Ich glaube ich muß weiter, lange kann ich hier nicht bleiben. Carmen habe ich auch nicht getroffen, aber um. Sie muß ich mir keine Sorgen machen, die kommt durch.
Der Tip war super. Ein Traum Luxus Hotel für ganze 80 Peso (15DM). Davon erzählte mir eine Engländerin in Orange Walk. Es stimmte alles, sie hatte eher noch untertrieben. Ein wunderschöner Innenhof mit Brunnen und Schwimmbad. Riesige, fordern eingerichtete Zimmer mit Fernseher. Neue Bäder mit heißem Wasser. Wenn ich diesen Zimmerstandard halten könnte, wäre es eine Luxusreise für mich. Das Hotel San Clemente lag direkt gegenüber der Kathedrale am Zocalo in Valladolid. Valladolid liegt zwischen Cancun und Merida, ca. 20 Minuten entfernt von den berühmten Pyramiden von Chicen Itza.
Ich hatte mich schon gewundert warum der Bus nach Valladolid eine Stunde zu früh abfuhr. Zum Glück war ich heute früh dran. Heute began in Mexico die Sommerzeit und die Uhren wurde eine Stunde vorgestellt. Sommerzeit in Mexico, das war mir neu.
Valladolid hatte was. Meine erste richtige Stadt in Mexico. Es gab wenig Touristen. Es war inzwischen Sonntagabend, die Kirche war überfüllt. Vor der Kirche wurde getanzt, Hinter der Kirche saßen Jugendliche und spielten Gitarre. Auf dem Zocalo vor der Kirche spielte eine Blaskapelle Salsa Rhythmen. Der ganze Ort war auf den Beinen. Dies alles unter einem Sternen blauen Himmel, bei angenehmen 26 grad und einer leichten Brise vom Meer.
Diese andächtige , ruhige und friedliche Atmosphäre strahlte ein ganz eigenes Flair aus. Hier draußen hätte ich die ganze Nacht verbringen können.
Chichen Itza. Die Pyramiden waren schon beeindruckend. Vor allem aber der Gang in das Innere zu der Grabstelle. Die anderen Ruinen kamen mir irgendwie schon bekannt vor. Alles schon mal gesehen, nur diesmal war kein Dschungel drumherum. Vielleicht lag es auch an den vielen Reisegruppen und an den Bussen mit den Neckermann Reisen Schildern.
Der Glanz der Kolonialzeit ist in Merida weitgehend verblichen. Außer einigen Sehenswürdigkeiten rund um den Zocalo, war die Altstadt ziemlich heruntergekommen. An jeder Ecke standen die nervigen Händler, die natürlich einen ganz besonderen Preis für einen machen damit man eine Hängematte oder ein Fecher kauft.
Auch ein Problem kommt ich heute lösen. Endlich konnte ich mein Mexico Visa verlängern. Dieser Oberdödel von Grenzbeamter in Chetumal hatte mir nur ein 30 Tage Visum ausgestellt. Trotz meiner Proteste und der Drohung mit der Deutschen Botschaft ging nichts. OK, ich war an der grenze nach Mexico seit 3 Tagen nicht rasiert, aber man kann doch nicht so stur sein und sich einfach über geltendes Recht hinweg setzen. Heute im Immigration Büro in Merida habe ich problemlos mein Visum um 30 Tage verlängern können.
9 Stunden Busfahrt. Eine Mischung aus Faszination und körperlicher und geistiger Erschöpfung. Die Fahrt Merida nach Palenque. Im 1. Klasse Comfort Bus mit Klimaanlage, Videofilmen und bequemen Sitzen. Am besten war Police Academy auf Spanisch. Diese Strecke in einem 2. Klasse Bus wäre wohl brutal gewesen, nach meinen Erfahrungen. Links neben dir kotzt ein Baby auf deinen Rucksack, vor dir verschüttet. Jemand seinen Kaffee und rechts neben dir ist eine Maya Indianerin ihre fetten Tacos mit Bohnen. Nach der Fahrt fehlt irgendwas am Rücksack und der erst stinkt nach Öl.
Die letzte Stunde nach Palenque kam noch starker Regen auf, weshalb ich noch eine weitere Stunde am Busbahnhof auf besseres Wetter warten mußte.
Die Stadt Palenque kann man einfach vergessen. Aber umso beeindruckender waren da schon die Maya Ruinen bei Palenque. Palenque ist der Innbegriff eines im Urwald versunkenen Stadt. An drei Seiten umgeben von dichtem Regenwald, befinden sich die Ruinen genau dort wo die Berglandschaft von Chiapas in die Ebene von der Halbinsel Yucatan übergeht.
Die Tempel, die trotz Ihrer Erhöhten Lage auf den pyramidenförmigen Sockeln überragen kaum die umstehenden Urwaldbäume. Nach Tikal die wohl zweitschönste Ruinenanlage meiner Reise. Irgendwie hatte ich den Eindruck, als könne der Regenwald die Ruinen in wenigen Jahren vollständig verschlucken.
Das war meine letzte Maya Städte auf meiner Reise. Jetzt war aber auch genug von toten Steinen. Ich bräuchte mal Menschen und Wasser.
Wasser, Baden und noch viel mehr gab es bei den Wasserfällen von Aqua Azul. Das Ganze lag 80 Km entfernt von Palenque. Beeindruckend, Überwältigend, Faszinierend und einfach Schön. Agua Azul sind sehenswerte Kaskaden die sich kilometerweit durch den dichten Regenwald ziehen. Glasklares Wasser durch Mineralien blau und türkies gefärbt. Es war ein Traum darin zu Baden. Dem Ufer entlang geht ein Pfad auf dem man stundenlang am Wasser hochlaufen kann. Links der Urwald und rechts die Wasserfälle. Ein unglaubliches Naturschauspiel. Welch ein glücklicher Tag.
Auf dem Weg entlang am Wasser traf ich Jennifer aus Tucson in Arizona wieder. Sie war gestern auch bei den wartenden Menschen im Busbahnhof von Palenque. Sie hatte eine Hängematte direkt bei den Wasserfällen gemietet. Zu Beneiden und eine tolle Idee. Wir beide kauften uns noch ein T-Shirt von Kommandanten Marcos. Er soll der Anführer der Untergrundkämpfer von Chiapas sein. Somit hatten wir unseren Teil für ein friedliches und unabhängiges Chiapas beigetragen. Ob das so eine gute Sache war ?
Wieder eine ganz besondere Busfahrt. Mühselig und langsam quälte sich der Bus stundenlang über die enge und kurvenreiche Strecke, fast immer bergauf. Es war teilweise schon eine spektakuläre Strecke durch den Bergurwald. Allerdings halt auch eine wilde kurverei. 6 Stunden Fahrt und nicht das geringste Stück einer geraden Straße.
Man steigt am Ende der Fahrt aus dem Bus und fühlt sich wie nach einer Achterbahnfahrt. I habs überstanden und bin jetzt auf 2500 Meter Höhe in San Christobal de las Cashs, der wohl schönsten und buntesten Stadt in der Chiapas Region. In dem selben Bus sind mit mir noch weitere 10 Deutsche die Strecke gefahren, immer wieder bin ich über die Reisefreudigkeit meines Landes überrascht.
San Christobal de las Casas ist eine Schönheit. Straßen mit buntbemalten Häusern und kleine Gassen, einfach was fürs Auge hier. Über allem liegt eine ruhige und relaxte Stimmung und das klare Licht in 2500 m Höhe verleiht der Stadt einen zusätzlichen Glanz.
San Christobal ist ein Ort zum genießen und zum endlosen Spazieren gehen durch die bezaubernden Gassen. Ganz große Attraktionen gibt es hier nicht, dafür ist das gesamte Stadtbild eine einzige Sehenswürdigkeit. Allerdings ist es hier auch um einige kälter als noch im Hochland von Guiatemala, aber ich werde trotzdem keine kurze Hose anziehen. Ein Ort um etwas Luft zu holen und zu bleiben.
An der Kirche und auf dem Zocalo, dem Zentrum des Ortes hängen Spruchbänder und Parolen der Freiheitskämpfer. Es geht um ein unabhängiges Chiapas Gebiet. Militär ist auch überall in der Stadt zu sehen. Der letzte große Aufstand war im Jahre 1995, als Zapatisten die große Kirche besetzten. Diese Aktion brachte den Freiheitskämpfern weltweite Schlagzeilen. Lustig fand ich die Guerilla Puppen die es im Ort zu kaufen gab, eine habe ich mir als Andenken gekauft.
Nach einigen mit Nichtstun und die Cafés des Ortes zu testen wird’s etwas ungemütlich. Zuerst gab nur leichter Regen aber nun seit Stunden schüttet es heftig. Kalt ist es geworden, Morgen werde ich weiterfahren.
Mühen gibt es viele und ich will sie auch nicht verschweigen. Schon wieder den schweren Rucksack schleppen, schon wieder um 5 Uhr in der Früh aufstehen um den Bus zu kriegen, Wieder einmal 10 Stunden über staubige Straßen im überfüllten Bus fahren und womöglich noch mit einem sehr empfindlichen Magen. Ein schäbiges Zimmer , kein warmes Wasser, Kakerlaken, nichts gescheites zum Essen gefunden.
Aber diese Phasen waren nur kurz. Bestes Mittel dagegen ist einfach schlafen zu gehen und am nächsten Morgen scheint auch schon wieder die Sonne.
12 Stunden Busfahrt habe ich jetzt hinter mir. Der Bus für pünktlich um 19 Uhr ab. Angekommen bin ich um 7 Uhr am frühen Morgen in Oaxaca. Ausgerechnet neben mir saß wohl der dickste Mexikaner des Landes. Aber es war ein richtiger Luxusbus. Alle 2 Stunden wurde der Bus angehalten und vom Militär kontrolliert. Sie suchten immer wohl nach Waffen und Drogen. Mich ließ das Militär zum Glück in Ruhe. Ich mußte diesmal nicht aus dem Bus aussteigen, das vorzeigen meines Reisepasses genügte.
Oaxaca ist eine weitere schöne Kolonialstadt, aber auch ähnlich wie San Christobal nur etwas sauberer. Somit blieb ich nur einen Tag in Oaxaca. Übernachtet habe ich in einem Super billigen Hotel. Als ich im Zimmer die Tür zumachte, lief gleich eine Riesenkakerlake quer durchs Zimmer. Das war keine normale Kakerlake die ich bis dahin so kannte. Egal, eine Nacht halte ich hier durch. Die Viecher haben sicher auch Angst vor mir.
Jetzt hat es mich auch noch mit starkem Durchfall erwischt. Ich vermute die Tortilla mit dieser hammerscharfen Soße ist wohl eine der Ursachen dafür. War nicht so toll, mein Tag und eine Nacht in Oaxaca. Aber es gab auch noch einen versöhnlichen Abschluss mit der Stadt. Ich traf hier Murielle und Francoise wieder. Wir saßen im selben Bus von Merida nach Palenque und von Palenque nach San Christobal. Murielle ist Lehrerin für Englisch und Francoise macht irgendwas mit Öl. Zwei sehr sympathische Menschen die man gerne wiedersieht.
Die Monsterkakerlake habe ich auch noch erlegen können. Ich habe Sie mit einer Wasserflasche erschlagen. Es hat dabei geknackst wie wenn man Nüsse knacken würde. Das Tier war relativ leicht zu killen da es schon so fett war das es sich nur langsam fortbewegen konnte. Mein Hotel war wohl doch etwas zu billig.
Von Oaxaca nach Puerto Escondido, wieder mal 10 Stunden Busfahrt.
Auf der Karte erschien die Strecke nicht sehr lange. Es ging in einer abenteuerlichen Kurverei ununterbrochen durch die wilde Landschaft der Sierra.
Wieder waren Deutsche im Bus, diesmal aber ziemlich lustige und nette, eine neue Erfahrung für mich. Alle aus Bayern. Vier aus der Gegend um München und eine aus Augsburg. Die Studentin aus Augsburg wollte nach Puerto Angel,. Dort soll es etwas ruhiger sein als in Puerto Escondido. Der Zufall wollte es, daß wir uns alle im selben Hotel wiedersahen. Allerdings war das Hotel für mein Budget mit 120 Peso etwas zu teuer ( ca. 15 US$ ). Dem Preis entsprechend hatte ich auch ein schönes Zimmer mit Balkon und Blick aus das Meer, was will man mehr.
Strand, surfen, Sonne und schöne Menschen, das ist Puerto Escondido. Aber auch eine kaum erträgliche Schwüle Hitze, es war nur im Schatten oder im Wasser auszuhalten.
3 Tage mit aufstehen, Duschen, Essen, Strand, Duschen, Essen und wieder schlafen …… die Zeit zerfloß in der Sonne. Mit meinen Freunden aus dem Bus hatte ich eine echt gute Zeit in Puerto Escondido.
Morgen will ich weiter nach Acapulco. Katrin und Martina (die beiden aus Bayern) wollen nich bis Samstag hier bleiben, danach gehts für sie noch 2 Wochen durch Yucatan. Mit meinen praktischen Reiseinfos aus Yucatan kann den beiden nichts passieren. Viel Spaß und wir sehen uns in München. Den Tip von Puerto Escondido gab mir Zoe, ein sehr guter Tipp. Ich werde Zoe und Puerto Escondido in guter Erinnerung behalten.
Jetzt bin ich im weltbekannten Acapulco, aber nicht mehr lange. Morgen Abend fahre ich schon wieder weiter. Mir gefällt hier nicht. Überall wird man von Händlern angesprochen und die Gegend um den Zocalo ist auch ziemlich heruntergekommen. Acapulco hat für mich nicht viel zu bieten. Acapulco Dorada, die Hotelreihe am Strand hat halt das zu bieten was es auch verspricht halt Sonne, Sand und Meer. Aber das hatte ich ja alles besser schon in Puerto Escondido.
Die Lage der Stadt ist schön, aber das Meer dreckig. Einfach beeindruckend und atemraubend, spektakulär und lebensmüde Sund dafür die „Clavatistas“ die Felsenspringer von Acapulco. Um das zu sehen aber hat sich Acapulco schon gelohnt.
Das wird eine schöne Busfahrt.
Ein super Luxus Bus mit 35 Plätzen aber nur 12 sind besetzt. Die 13 Stunden Nachtfahrt von Acapulco nach Guadalajara konnten vor mir aus losgehen. Nach 4 Stunden Fahrt kam etwas Unruhe im Bus auf. Gegen 22 Uhr gab der Fahrer Gas wie ein Formel 1 Weltmeister und dabei ratterte nur das Getriebe. Es ging kein Meter mehr weiter.
Nach weiteren Versuchen war klar, das Getriebe ist am Arsch.
Das passierte irgendwo vor Mexico City. Alle aussteigen und warten. Wie gehts weiter ?
Tatsächlich hielt nach ca. 10 Minuten ein anderer Bus an und nahm uns alle mit, es ging nach Mexico City. 30 Minuten später stoppte der Bus wieder und alle die nach Guadalajara wollten mußten wieder aussteigen. Da standen wir nun mit Gepäck an der Autobahn Richtung Mexico City, es war bereits 1 Uhr am Morgen.
Zu unserer Hilfe waren noch 2 offizielle der Busgesellschaft dabei, die uns erzählten in der nächsten Stunde sollte ein Bus anhalten und uns nach Guadalajara bringen. Es hielt ein Bus der eigentlich bis nach Tijuana fahren würde. Nach langen Verhandlungen dürften wir einsteigen. Der Bus war fast leer, dennoch dürften wir nicht 2 Plätze benutzen zm schlafen, sondern nur auf dem zugewiesenen Platz. An schlafen war somit nicht zu denken. Morgens um 7 nUhr kam der Bus dann in Guadelajara an. Ich hatte trotz dieser chaotischen Fahrt noch nicht genug und wollte gleich weiter nach Zacatecas. Es war einfach den richtigen Bus zu finden und weiter ging die wilde Fahrt , nochmals 7 Stunden im Bus durch Mexico.
Die Folgen der langen Busfahrten spürte ich noch 2 Tage und lief am Anfang etwas blind durch Zacatecas.
Eine ehemalige reiche Stadt in wirklich eindrucksvoller Lage in den Bergen. Kleine Plätze, stille Winkel, schmale Gassen die in kleinen Treppen übergingen. Eine prächtige Kathedrale, eine Silbermine und eine Seilbahn quer über der Stadt, alles auf 2500 Meter Höhe. Einfach schön und jedes Gebäude restauriert. Über der Stadt ragt der Cerro de la Buffa, mit deinem bizarren Felskamm. Aber alles mal der Reihe nach.
Erstmal hatte ich ein sehr schönes Hotel, direkt an der Kathedrale. Für 160 Peso aber auch nicht gerade gut für mein Budget. Es war kühl und ich mußte leider mal wieder lange Hosen anziehen. Es herrschte zwar ein mildes Frühlingsklima, abends wurde es aber empfindlich kalt. Häufiges Nasenbluten hatte ich dort, lag wohl an der Höhe, aber sonst alles OK.
Zuerst unternahm ich eine Fahrt in die alte Silbermine von Zacatecas. Dort traf ich Helmut aus Karlsruhe und endlich konnte ich mal wieder Schwäbisch reden. Die 45 minütige Führung durch die Mine war interessant, allerdings auf Spanisch und leider nicht auf Schwäbisch. In der Mine bekam man einen Eindruck unter welchen Bedingungen der überirdisch zu besichtigende Reichtum der Kolonialstadt produziert wurde. Auf Leitern oder an Seilen mußten die Bergleute in die engen Stollen hinabsteigen, um das erzhaltige Gestein unter unsäglichen Mühen ans Tageslicht zu befördern. Tödliche Unfälle waren dabei wohl an der Tagesordnung und Katastrophen bei Wassereinbruch im Schacht nicht selten. War sehr spannend, auch auf Spanisch.
Nach der Fahrstuhlfahrt zurück ans Tageslicht, fuhr ich weiter mit Helmut auf den Cerro de la Buffa. Von dort oben hat man einen gigantischen Blick über die Stadt. Zu Fuß ging es zurück durch die engen Gassen ins Zentrum. Am Abend trafen wir uns wieder auf ein paar Bier, ein netter Kerl.
Heute mache ich nicht viel, nach den letzten Tagen lass ich es heute ruhig angehen. Zacatecas hat ja auch noch schöne Cafés zu bieten und heute Abend ist auch wieder eine 12 Stunden Nachtfahrt angesagt, noch weiter nördlich in die Stadt Chihuahua.
Zacatecas gehört sicher zu den schönsten Städten in Mexico.
Bei der Nachtfahrt von Zacatecas nach Chihuahua, hatte mich das Militär und später nochmals die Drogenpolizei aus dem Bus geholt. Zusammen mit einer Amerikanerin wurden wir scharf kontrolliert, wir waren auch die einzigen Rucksackreisenden in dem Bus. War ganz schön aufregend. Wir beide mußten mit dem Reisepass aus dem Bus aussteigen und wurden regelrecht verhört. Ob wir zusammen fuhren, wohin dir wollen, wo wir schon überall waren, ……. Nach jeweils 15 Minuten Verhör durften wir wieder zurück in den Bus und weiterfahren.
Was soll man in Chihuahua unternehmen ? Ich bin die Fußgängerzone rauf und runter gelaufen, war im Revolutionsmuseum und habe mir an Bahnhof informationen über den „Kupferschluchtzug“ geholt. Zum Glück kam ein Fußballspiel im Fernsehen, somit war der Tag auch in Ordnung. Chihuahua war eine Enttäuschung. Die Stadt hatte für mich überhaupt nichts, keine schönen Ecken und Plätze, dafür viele Hochhäuser, Supermärkte und Kaufhäuser.
Am nächsten Morgen fuhr ich mit dem ersten Bus weiter nach Creel. Ankunft nach 5 Stunden Busfahrt. Mein erster Gedanke war, nichts wie weiter mit dem nächsten Zug. Es war eine Staubuge und unwirkliche Gegend, ein paar Häuser und ein Bahnhof. Wildweststimmung pur. Da stand ich nun mit meinem Rucksack und überlegte mir was ich tun sollte. Erstmal zum Bahnhof.
Dort habe ich erfahren, dass es die Fahrkarten für meinen Fahrt nur im Zug zu kaufen gäbe. Am Bahnhof traf ich noch Angela und Debbie aus London. Angela saß nur in kurzen Hosen und dünnem T Shirt auf dem Boden. Die beiden erzählten aber wie toll es hier in Creel ist. Sie hätten einen Trip zum Canyon unternommen und in heißen Quellen gebadet. Das hatte sich alles schön angehört, daß ich mich entschloss erstmal hier zu bleiben.
Mein Reiseführer schlug mir die „Casa Margaritha“ vor. Jetzt wohne ich in einem schönen Blockhaus für 100 Peso pro Nacht mit Frühstück und Abendessen. Perfekt. Plötzlich gefällt mir auch Creel und irgendwie mag ich die Casa Margaritha.
Das war auch so ein Beispiel vom Glück und Zufall auf meiner Reise. Aus dem ich immer wieder den banalen Schluß ziehen konnte, irgendwie klappte immer alles.
Ich mußte während der Reise wohl einen Schutzengel gehabt haben. Immer wenn ich nicht mehr weiter wußte, nahm mich jemand an die Hand und zeigte mir den Weg. Ich war einfach gut aufgehoben in der Welt. Es konnte eigentlich nichts schief gehen.
Ja bin ich den hier auf einer Klassenfahrt oder Jugendfreizeit?
Casa Margaritha war keine neue Pizzasorte sondern der Traveller Treffpunkt in Creel. Mit 10 Bet Zimmern und schönen Einzelzimmern, hier gibts für jeden Geldbeutel etwas passendes. Mit der Atmosphäre einer großen Familie. Gemeinsames Frühstück und Abendessen. Ich fand das toll. Natürlich gab es dabei wieder die selben Fragen wie z.B. wo kommst du her, wo gehst du hin und was machst du Zuhause …..
Es waren alles nette Menschen aus den verschiedensten Ecken der Welt. Am besten verstand ich mich mit Tanya aus Tasmanien. In 2 Tagen fährt sie weiter nach Vancouver, will dort ein Jahr als Krankenschwester arbeiten. Tanya war fast dieselbe Route wie ich gereist. Klar, daß wir uns da mal irgendwann Treffen werden. Morgen will sie mit einer organisierten Gruppe für 3 Tage zum Zelten in den Canon. Mit ihr würde ich gerne weiter bis nach Los Angeles reisen. Irgendwie sind die Aussie Mädels ähnlich. Fröhliche, hutaussehende und sehr offene Menschen. Ich muß unbedingt mal nach Australien.
Heute Morgen regnet es in Strömen. Für mich bedeutet das, daß ich gleich heute mit dem Zug weiterfahre zum warmen Pazifik. Noch ein Frühstück mit Tanya, danach packen und verabschieden. Tanya, alles Gute in Vancouver. Um diese Frau mache ich mir wieder mal keine Sorgen führ Ihre Zukunft.
Creel das Dorf in der Mitte von Nichts werde ich in sehr guter Erinnerung halten, zusammen mit der Casa Margaritha und natürlich Tanya aus Tasmanien.
Weiter gehts zu der Eisenbahnfahrt meines Lebens zum Barranca del Core Zug von Chihuahua nach Los Mochis.
Der wohl Landschaftlich schönste und spektakulärste Trip den man in Mexico unternehmen kann, ist eine Zugfahrt durch die Barranca del Cobra. 620 Kilometer quer durch die Sierra Madre runter nach Los Mochis. 40 Brücken und über 80 Tunnels lagen vor mir. Bei der Abfahrt in Creel schlug das Wetter Kapriolen. Wir hatten einen Schneesturm den ich bisher nur vom tiefsten Deutschen Winter her kannte. Kälte und See in Mexico.
Eine atemberaubende Zugfahrt ging los. Vorbei an den wildesten Gebirgslandschaften. Der erste Stop war 15 Minuten in El Divisario. El Divisario, einem der über 2000 Meter hoch gelegenen Aussichtspunkte am Cayon. Der kleine Bahnhof lag kaum 100 Meter von der Felskante weg. Allerdings konnte ich absolut nichts sehen. Es war eine weiße Wand mit Nebel, Regen und Schnee. Totale Suppe. Bei schönem Wetter sicher ein super Ausblick. Die Canyons haben eine tiefe von 1700 Meter. Zum Vergleich ist der Grand Canyon gerade mal 1400 Meter tief.
Bis Divisario fuhren noch Mara und Lucia aus Parma mit. Zwei liebe Italienerinnen. Leider sprachen die beiden kein Deutsch und mein Italienisch ist auch sehr begrenzt. Sie wollen hier eine Nacht bleiben und morgen weiter nach Los Mochis fahren. Von dort weiter mit der Fähre nach San Jose del Cabo. Ich hatte den beiden versprochen sie dort in Ihrer Hotelanlage zu besuchen. Laut meinem Reiseplan sollte ich es schaffen, rechtzeitig in der Baja California zu sein.
Während der halben Zugstrecke saß ein alter Mexikaner neben mir, eingewickelt in einer Pferdedecke. Es roch nach Pferd im Zug. Wir teilten und meine Kekse und irgendwie war er mir auch symphatisch. Die ganze Zugfahrt dauerte 9 Stunden. Davon waren 5 Stunden wirklich aufregend, was für ein Erlebnis.
Über Los Mochis, der Endstation des Zuges kann ich nicht viel erzählen. Ein wohl eher gesichtslose Stadt, die erst 1903 gegründet wurde. Das bemerkenswerteste Gebäude der Stadt ist neben der Kirche eine große Ketchupfabrik, die große Mexikos. Eigentümer ist die Firma Heinz aus Pittsburgh.
Am nächsten Morgen fuhr ich gleich weiter nach Mazatlan, wieder 5 Stunden Busfahrt.
Mazatlan hat auch schon bessere Zeiten erlebt. Die Altstadt um den Zocalo ist ziemlich heruntergekommen.. Hat zwar Charme, doch bei allem was ich bis jetzt gesehen hatte ist hier nicht viel zu sehen. Selbst mein Hotel hat schon bessere Zeiten gesehen. Auch da ist der alte Glanz längst verblichen. Doch nichts gegen mein großes Zimmer, mit einem tollen Meerblick.
Zu einem schönen Strand muß man hier nochmals für ca. 30 Minuten den Bus nehmen, um dort hin zu kommen. Die Strände in der Stadt sind schmal mit viel Dreck und Müll. Trotzdem waren diese 2 Tage in Mazatlan wichtig zum aufwärmen nach all den kalten Tagen im Hochland.
Ich habe mir Tourist Klasse geleistet. Damit habe ich ein Bett in einer vierer Kabine, natürlich ohne Bad und Toilette. Irgendwie habe ich ziemlich Glück. An Bord der Fähre erfahre ich, daß ich alleine in einer Kabine gebucht bin und sogar ein Bad habe. An Bord treffe ich drei Österreicher, Studenten der Geologie. Wir waren die einzigen Gringos an Bord.
Jetzt schippern wir 18 Stunden bis nach La Paz. Morgenfrüh um 8 Uhr werden wir ankommen. Eine Superfähre mit Videoraum, Restaurant, Bar, Disco, Spielhalle und Sonnendeck. Allerdings habe ich keine dieser Angebote genutzt, sondern nur geschlafen.
Nach Ankunft der Fähre wurde ich erstmal gründlich durchsucht. Mein kleiner Rucksack nach drögen und Waffen, vermute ich mal. Zum Schluß wollte ein Mann in Militärklamotten meinen Pass sehen. Er bemerkte richtigerweise, daß mein Visa in 3 Tagen ablaufen werde. Die Visaverlängerung wurde ja auf die Rückseite gestempelt, somit hatte ich jede der Kontrollen mit Leichtigkeit überstanden.
Weiter ging es erstmal ins Zentrum nach La Paz. Frühstück wäre jetzt super.. Ich fand ein Laden mit Rührei und Schinken, Toast mit Erdbeermarmelade und dazu einen Tee. Weiter mit dem Taxi zum Busbahnhof. Nach einer Stunde warten ging ein Bus nach San Jose del Cabo, an die südliche Spitze der Baja California. Die Hotelsuche stellte sich als schwierig heraus, da die Zimmerpreise sehr hoch lagen. Für 20 Peso fand ich aber noch ein Zimmer.
Nach Busfahrt und der anstrengenden Zimmersuche mußte ich erstmal etwas Essen. Das die Suppe eine Schildgrötensuppe war, b bemerkte ich erst zu spät. Die Hauptspeise war mal wieder Huhn mit Pommes. Der starke Durchfall am Abend war wohl eher ein mentales Problem, die armen Schildkröten.
Am Pool des Hotels Fiesta Inn fand ich doch tatsächlich Mara und Lucia. Die beiden kannte ich noch von der Zugfahrt durch den KupferCanyon. Zwar konnten wir uns immer noch kaum verständigen, was die Angelegenheit aber nur noch lustiger machte. Für mich ein Tag am Pool eines Luxushotels, wow. Abends gingen wir zusammen Fischessen. Dies war wohl mit Abstand mein teuerstes Essen dieser 2 Monate, aber auch mit Abstand das Beste. Wir bestellten 2 Fischplatten für 5 Personen für jeweils 300 Peso.
Es hat einfach toll geschmeckt. Krebse, Snapper, Langusten, Hummer und sonstiger Fisch der mir unbekannt war. Als beilagen gab noch Reis, Spagetti und Tortillas. Was für ein Abend im Tree House Restaurant in San Jose del Cabo.
Mein erstes Pflaster nach fast 6 Wochen. Dank meiner alten Turnschuhe habe ich mir die Innenseite der rechten Ferse aufgescheuert. Falls das meine einzige Verletzung sein sollte habe ich alles Richtig gemacht.
Wieder zurück in La Paz. La Paz ist eine gepflegte und sehr saubere Stadt. Die Hauptstadt der Baja California. Es gibt hier sehr viele Hotels, aber keine Hochhäuser. Somit hat der Tourismus hier noch etwas vom Eigenloben der Stadt übrig gelassen.
Heute war Schnorcheltag. Dabei noch ein älteres Ehepaar aus den USA und 2 deutsche aus Düsseldorf. Mara und Herbert, zwei angenehme Menschen wie sich herausstellte. Nach 2 Stunden Fahrt im hyperschnellen Boot waren wir an der Spitze der Insel Spiritus Santos. Der Felsen war voll von großen und kleinen Seelöwen. Ein gigantisches Bild.
Unser Kapitän warf en Anker. Flossen anziehen und Taucherbrille auf und nichts wie rein ins kalte Wasser. Welch ein Erlebnis plötzlich so nahe mit einem 2 Meter langem Seelöwen.Nachdem ich meine Angst etwas abgelegt hatte, traute ich mich noch näher heran. Sie spielten mit einem und spritzen mich mit <Ihren Flossen an. Mittendrin bei den Seelöwen, was für ein Naturerlebnis. Nachdem ich schweren Herzens wieder zurück ins Boot stieg, fuhren wir zu einem einsamen Strand zum Picknick. Von dort ging’s nochmals zu einem anderen Felsen zum Schnorcheln. Dort waren keine Seelöwen und sonst auch nicht viel zu sehen. Doch die Seelöwen werde ich nie mehr vergessen.
Strandtag. In meinem Hotel lag ein Handzettel mit der Überschrift „ Toyota-Beach, Restaurants for free“. Wenn ich diesen Zettel ausfülle, werde ich mit dem Taxi abgeholt und zum schönsten Strand bei La Paz gefahren, alles kostenlos. Kaum zu glauben, deshalb habe den Zettel gestern Abend ausgefüllt und im Hotel abgegeben. Tatsächlich, pünktlich um 10 Uhr wurde ich mit einem Sammeltaxi abgeholt. Insgesamt 8 Leute wurden eingesammelt. Nach einer stunde Fahrt waren wir am Strand. Ich hatte zwar schon viel schönere Strände gesehen, aber was Solls und es war ja kostenlos. Alles in allem eine gute Abwechslung. Strand OK, Leute Ok ……
So saßen Irene und ich den Tag über unter dem selben Sonnenschirm. Es kamen auch noch Mara und Herbert aus Düsseldorf dazu. Beide wohnten ja im selben Hotel wie ich, natürlich lag auf Ihrem Zimmer auch ein Infozettel für den Strand.
Irene lebte alleine, hat eine eigenes Haus und wohl ziemlich reiche Eltern.In 2 Jahren will sie Ihren Abschluss als High Scholl Lehrerin machen.Es gab gute Tipps von Ihr für meine letzte Station mit San Diego und Los Angeles. Schön dich kennengelernt zu haben. Ich wünsche Dir einen guten Fang beim morgigen Hochseefischen. Leider kann ich auch die Einladung zum Barbecue nicht annehmen im nächsten Monat, Kalifornien und München liegen da einfach zu weit auseinander. Übrigens, die Frau hatte eine Woche Hochseefischen in der Baja California von Ihren Eltern als Geburtstagsgeschenk bekommen, soviel dazu.
7 Stunden Busfahrt im überfüllten 1. Klasse Bus nach Mulege. Bei der Fahrt hatten wir mitten im Niemandsland eine Motorpanne und der Ölfilter mußte gewechselt werden. Der Mexicaner neben mir im Bus wollte mir dauernd die Gegend erklären, hat ziemlich genervt und für mich sah das alles gleich aus. Endlich da, in der Oasenstadt Mulege. Ringsum Wüste, Steine und Kakteen. In Mulege aber sind Palmen, Blumen, eine Lagune und es fehlen eigentlich nur noch Kamele zur Wüstenstimmung.
Das Dorf lädt zum pausieren ein. Tausende von Bananenstauden und Dattelpalmen geben dem Ort ein besonderes Flair. Die kulinarische Spezialität soll das Dattelbrot sein. Sieht zwar alles Märchenhaft aus, sonst gibts aber nicht viel zu tun in meiner Oase. Zum nächsten Strand sind es 4 Kilometer. Morgen gehts weiter nach Ensenada.
Als ich das Busticket nach Ensenada kaufen wollte, sagte die Frau am Fahrkartenschalter das ich heute nicht mitfahren könnte. Es wurden heute schon 3 Bustickets nach Ensenada verkauft. Pro Tag können nur 3 Personen mit diesem Bus von Zulege in Richtung Norden zusteigen. Unglaublich aber whr. Nach gutem zureden und überfreundlich sein, stellte mir die Frau doch noch ein Ticket für den heutigen Tag aus, allerdings ohne einen Sitzplatzanspruch. Am Ende kein Problem, da genügend Plätze im Bus frei waren. Bei 14 Stunden Busfahrt war ich natürlich froh um einen Sitzplatz.
Das war somit auch meine letzte längere Busfahrt auf meiner Reise. In Ensenada angekommen fuhr ich nochmals 2 Stunden weiter nach San Felipe. Im selben Bus diesmal 3 Backpacker aus New York. Diese 3 Mädels hatten Ihr eigenes Zelt dabei und wollten am Strand von San Felipe zelten. Tatsächlich sah ich am Abend, dass die Frauen ihr Zelt am Strand aufbauten. Die ganzen Machos des Ortes saßen natürlich in der nähe des Zeltes und beobachteten die drei. Was für ein Bild.
San Felipe hatten ich mir irgendwie anders vorgestellt, es war mir einfach zu touristisch. Hier gab es nur Hotels, Motels. Restaurants, Autoverleiher und T-Shirt Verkäufer. Der Strand könnte wunderschön sein, wenn nicht soviel Müll und Abfall herumliegen würde. Trotzdem ein idealer Ort um die letzte Bräunung zu holen.
Am Abend hatte der Ort doch noch eine schöne Atmosphäre. Da der Gezeitenunterschied bis zu 9 Meter betrug, werden bei Ebbe ganze Austernbänke am Strand freigelegt. Das erklärte auch die vielen toten Fische am Strand di es wohl nicht mehr rechtzeitig zurück ins Meer geschafft haben. Abends fahren die Fischer mit ihren Autos direkt an die Boote um den Fang einzuladen.
Vielleicht treffe ich ja heute Abend nochmals die 3 aus New York, würde mich echt interessieren wie ruhig Ihre Nacht am Stand war.
Hatte ich Glück. Am Fahrkartenschalter in San Felipe erfuhr ich, daß heute kein Bus nach Ensenada zurück fährt. Aber ich könnte ja mit einem anderen Bus nach Mexicali fahren. Aber was soll ich in Mexicali, ich wollte doch weiter nach Tijuana. Vom Busfahrer erfuhr ich aber, daß es von Mexicali gute Busverbindungen weiter nach Tijuana gebe. Tatsächlich, der Busfahrer hatte Wort gehalten und in 5 Stunden war ich schon in Tijuana.
Sowas hatte ich auch noch nicht erlebt. Überall Buden, Shops und Stände mit allem möglichen Zeugs Zeugs aus ganz Mexico. ZU jedem Laden gab es noch den persönlichen Anheizen um die Leute in die Läden zu locken. Selbst Apotheken und Supermärkte hatten Ihre Leute vor dem Geschäft und „take a look“, „free Margeritha“, „special prize“ …… ein arabischer Markt isst dagegen ein Kindergeburtstag.
Dabei wirkt die ganze Innenstadt von Tijuana wie ein Durchgangslager in die USA. Diese Stadt hat mit dem übrigen Mexico aber überhaupt nichts zu tun, außer es hat halt DIE Grenze zu USA. Morgen früh gehts mit meinem Rucksack vorbei an allen Shops und über die Grenze in die USA. Hasta Luego !!
Das war Mexico. Ein wunderschönes Land mit freundlichen, friedlichen und sehr hilfsbereiten Menschen. Ich komme sehr gerne wieder, versprochen.
Für eine Handvoll Dollar
Ich muß auf einem anderen Planeten sein, oder einfach in den USA? Endlich in San Diego. Gestern hatte ich noch keine Ahnung von der Stadt, heute könnte ich für immer in San Diego bleiben. Ruhig, sauber, alles sehr schön gepflegt und angelegt, modern und überschaubar. Dazu war ich auf dem saubersten Klo meiner Reise, ein weiterer Trumpf für San Diego. Natürlich erscheint einem die Stadt in einem besseren Licht wenn man fast 2 Monate durch ärmere Länder als die USA gereist ist. Und die Stadt wirkt sehr ruhig, auch kein Wunder wenn man davor in Tijuana war.
Die Tage in San Diego kamen allerdings etwas teuer, bei den schönen großen Shopping Mails ja auch kein Wunder. Ich wohnte mitten in Downtown im Pickwick Hotel. Dort bekommen Rentner und Militär einen Sonderpreis. Traveller zahlen den vollen Preis, aber für 35 US$ war das mehr als in Ordnung. Daneben war auch gleich die Greyhound Station. Besser konnte die Lage für mich nicht sein. In San Diego hatte ich einiges nachzuholen, was mir in den letzten Wochen etwas gefehlt hat. Einkaufen, ins Kino gehen, Nachrichten anschauen, gute Restaurants, Musik hören und Rollerskates fahren. Du schönes und entspanntes San Diego.
Santa Monica. Einen guten Job in Hollywood und ich bleibe sofort hier. Das Leben kann so easy sein, wenn man es sich leisten kann. Hier wohnen sie also, die Reichen, Schönen und Berühmten. Absolut, sie wohnen an einem wunderschönen Fleckchen Erde. Ich habe zwar keine Michelle Pfeiffer im Supermarkt getroffen, auch nicht Arnold Schwarzenegger in seiner Kneipe gesehen und schon garnicht Pamela Anderson am Strand. Macht auch nichts. Dafür habe ich gesehen wie leicht das Leben sein kann wenn man nur genug Geld hat.
Das Beste an Venice, Santa Monica ist der Boardwalk. Eine Zweimeter Breite Betonpiste entlang dem Strand. Nur für Jogger, Biker und Rollerskater. Ich sah nur schöne Menschen dort. Man fühlt sich wie in einem großen Fitnessstudio. Man fährt Bike oder Rollerskates, Joggt am Strand , macht Gymnastik, spielt Hockey oder tanzt den Boardwalk entlang.
Nur arbeiten tut hier keiner, jedenfalls sah es so aus. Wohl keine Zeit dazu, man muß sich ja schließlich fit halten und am besten rund um die Uhr. Die Sonne scheint dauernd, Traumstrand, nur schöne Menschen - warum sollte man da auch die Zeit mit Arbeit verschwenden.
Ein ganz besonderer Teil von LA ist Venice Beach. Ein Treffpunkt der Freaks, Althippies und Selbstdarsteller. An jeder Ecke war dort soviel Unterhaltung geboten, daß es einfach Spaß machte durch dieses Viertel zu spazieren. Schön und fit sein ist hier Pflicht.
Was hatte ich mir nichts vor meiner Reise für Sorgen gemacht und dann nichts dergleichen, einfach eine Sorgenlose Reise.
Es war als habe sich die Welt zum Guten verschworen, zu Hilfe und Freundlichkeit.
Doch die Heiterkeit in Mittelamerika ist der normale Zustand, nur unsere Bilder im Kopf erzeugen jene Angst vor dem Fremden.
Ich darf garnicht daran Denken. Morgen um 16:25 Uhr fliege ich zurück nach Deutsch
land. 60 Tage durch Mittelamerika sind zu Ende. Diese zwei Monate werde ich nie mehr vergessen.
Jeder Tag war einfach gut, die Leichtigkeit des einfachen Reisens:
Ich war im Kolonialstädtchen Antigua,
Am schönsten See der Welt, dem Lake Atitlan,
Auf dem buntesten Markt in Chicisatenango,
In der Inselstadt Flores am Peten Itza See,
Morgens um 4 Uhr im Regenwald von Tikal,
Eine Reggae Busfahrt quer durch Belize,
Über Ostern am Karibikstrand von Placencia,
Mit Delphinen um die Wette gesegelt,
Bei den Maya Göttern in Lamanai,
Bei Mennoniten in Orange Walk,
Zusammen mit Deutschen in Playa del Carmen,
Im schönsten Hotel in Valladolid,
In der Pyramide von Chicen Itza,
Visaverlängert in Merida,
Bei den Maya Ruinen in Palenque,
In den Wasserfällen von Agua Azul gebadet,
Bei Zapatistas in San Cristobal de las Casas,
Riesenkakerlake erlegt in Oaxaca,
Gesurft am Strand von Puerto Escondido,
Die Felsenspringer von Acapulco gesehen,
Getriebeschade vor Mexico City,
In der Silbermine von Zacatecas,
Einen Schneesturm in Creel,
Eine Fahrt mit dem El Pacifico,
Mit der Fähre in die Baja California,
Im Luxusresort in San Jose del Cabo,
Mit Seelöwen geschwommen vor La Paz,
Im Oasendorf Mulege,
Bei den Fischern von San Felipe,
In der Durchgangsstadt Tijuana,
Mit Rollerskates durch San Diego
Und am Muskel Beach von Santa Monica.
Diese Reise, das sind vor allem die Menschen die ich in den 60 Tagen getroffen habe. Leute aus den verschiedensten Teilen der Welt, die ich kennen und lieben gelernt habe. Ich Danke euch allen für die zeit die wir zusammen verbracht haben. Vielen Dank für die gemeinsamen Erfahrungen und Erlebnisse während dieser Reise. Ihr alle bedeutet mir sehr viel:
Carmen …..wo du jetzt wohl gerade bist ?
Margarete ….. irgendwie sind wir nie so richtig klar gekommen
Der sympathische Wiener ….. der Atitlansee ist einfach schön
Zoe ….. du bist die Größte
Mark der River Rafter ….. Danke für die Kneipe
Carmen aus Salvador, Fernando aus Spanien, Martin aus Hannover …..Morgens um 4 im Urwald
Guy aus England ….. das Einmann Zeit immer dabei
Anya ….. wir sehen uns in New York
Dirk aus Kanada ….. Ich habe keinen Internetanschluss
Murielle und Francoise ….. wir sehen uns
Jennifer aus Texas ….. you look great
Helmut aus Mannheim ….. alles Gute in Kanada
Tanya aus Tasmanien ….. nach Vancouver vielleicht München
Mara und Lucia aus Italien ….. wir bleiben in Kontakt
Mara und Herbert … klar schicke ich euch Bilder
Irene aus Kalifornien ….. easy living in LA
Und all die namenlosen Menschen aus Guatemala, Belize, Mexico und den USA. Großen Dank an euch alle. 2 Monate Reisen, es war eine Mischung aus nicht allein sein und doc h frei sein. Morgen ist alles vorbei, wieder Alltag. Doch diese Erlebnisse und Geschichten sind meine Eigenen und daran werde ich noch lange zurückdenken.
Diese Reise hat mein Leben geprägt.
Wieder Zuhause
Ich bin wieder Zuhause, keine Frage.
Es hat mich in eine mittelschwere Depression gestürzt. In meiner Wohnung mußte ich mir sagen , das ist meine Wohnung. Sie kam mir vor wie ein weiteres Hotelzimmer. Ich geh durch die Straßen von München und laufe im Gedanken durch Zacatecas. Schlimmer noch die Langeweile.
Auf Reisen ist jeder Tag ein Ereignis, immer was neues. Und Zuhause ? Ich mache also das, was die meisten Rückkehrer tun. Ich verkrieche mich um die Erlebnisse der Reise zu bewahren, zu schützen vor der Realität. Ich schaue meine Bilder an, lese mein Tagebuch, habe Schwierigkeiten von meiner Reise zu erzählen.
Ich fürchte, mit jedem Wort ein Stück davon zu verlieren und keiner versteht mich. Man kann soviel erzählen wie man will, alle Details, es hilft nichts.
Was sich nicht erzählen läßt sind die Stimmungen, ist das Glück der kleinen Momente, der Sonnenaufgang in Tikal und wenn der Urwald erwacht. Das Gefühl nach einer staubigen Busfahrt eine Übernachtung gefunden zu haben. Das Lächeln von Zoe am Atitlansee. Die Sekunden Auge in Auge mit Seelöwen. Die wahren Momente der Reise.
Nein, auf Verständnis sollte man nicht hoffen. Die Amerikaner sagen dazu „reversed culture shock“, ein umgekehrter Kulturschock. Er ist wohl heftiger als den Schock den man erlebt wenn man in eine ganz fremde Kultur kommt. Denn Heimkehren ist vor allem ein Missverständnis.
Man glaubt daheim wäre man Zuhause, vertaut, geborgen und Problemfrei. Aber das ist man nicht. Was bekannt sein soll ist plötzlich Fremd. Was einen stützen soll verlangt, daß man wieder ein richtiges Leben beginnt. Ein Leben mit Arbeit, Telefonrechnungen und all den Zwängen die es auf Reisen halt nicht gibt.
Dagegen hilft nur ein Mittel, Bloß nichts erzwingen. Nur die Zeit heilt und glättet den Übergang von der großen in die kleine Welt. Ganz allmählich schwindet das Fremdheitsgefühl.
Ich wußte ich war angekommen als eines Morgens mein erster Gedanke nicht mehr der Reise galt, sondern dem neuen Tag. Ich war wieder Daheim. Schade, aber auch Zeit die nächste Reise zu planen.
NACHTRAG:
23 Jahre später ist mir dieser Text meiner Reiseerlebnisse von 1997 wieder in die Hände gekommen. Das war meine erste große Reise. Ich alleine mit meinem Rucksack. Was für ein Abenteuer damals. Ich kann mich noch an viele Momente der Reise erinnern und es war damals Richtig was ich geschrieben hatte. Diese Reise hat bis Heute mein Leben geprägt.
Ich habe damals zum ersten mal in meinem Leben die Leichtigkeit des Reisens kennengelernt, etwaige Gefahren gab es nicht für mich. Zumindest während der Reise. Eine Leichtigkeit die süchtig macht und genau so war es auch für mich. Weitere große Reisen, ganz einfache mit meinem Rucksack und leichtem Gepäck folgten. Quer durch Asien, mehrmals nach Indien, Südamerika, ……. Die Welt wurde immer kleiner für mich.
Aber diese erste große Reise ist immer noch was ganz besonderes in meinem Leben. Im Vergleich zu Heute war es echt ein Abenteuer. Zu der Zeit hatte ich noch keine Email, kein Handy dabei für Notfälle oder einfach auch um ein Hotel für die kommenden Nächte zu buchen, kein Internet um zu recherchieren wie es weitergeht.
Das gab es alles damals noch nicht für mich. Ich habe mich damals einfach durchgekämpft, ohne alle Hilfsmittel, Darauf bin ich sehr stolz. Wenn ich Heute an die jungen Rucksackreisenden Denke, mit Handy und durchgehend Internet, da wird Reisen auch schnell zum Computerspiel.
Hätte ich 1997 diese Reise nicht gemacht wären wohl auch alle folgenden Reisen nicht passiert. Ich wäre ein anderer Mensch geworden. Mit diesen 60 Tagen fing alles an, meine Reiseleidenschaft war geboren und sie lebt bis Heute.
Ich bin mir sicher, dass meine Mutter während meiner Reise 1997 ziemlich Angst um mich hatte, vielleicht sogar deshalb Schlaflose Nächte. Ich habe Sie mindestens einmal die Woche von irgendeinem Postamt aus Guatemala, Belize oder Mexico angerufen. Das war Gesetz und für mich auch wichtig. Erst Heute, als ich selber Daddy bin, kann ich diese Angst nachvollziehen.
Was ist aus all den lieben Menschen dieser Reise geworden ?
Ich weiß es nicht.
Nach der Reise hatte ich noch Briefkontakt zu den beiden Mädels aus Italien, aber ein Wiedersehen ist daraus nicht geworden. Über all die Jahre ist auch dieser Kontakt abgebrochen.
Irgendwie Schade, von keiner einzigen Person die ich 1997 in Mittelamerika getroffen habe weiß ich heute irgendwas. Sind die Begegnungen bei Reisen so oberflächlich ?
Von vielen Reisen habe ich andere Erfahrungen die das Wiederlegen. Vielleicht liegt es doch an der Erfindung der Email, damit lässt es sich einfach gut in Kontakt bleiben und 1997 hatte ich das nicht. Bei Facebook habe ich vor Jahren mal etwas herumgesucht, ich hatte eine Zoe Vercoe in Australien gefunden aber nicht getraut Sie anzuschreiben.
Eine Lebenserfahrung möchte ich aber noch gerne weitergeben. Ich finde, die beste Schule für das Leben ist das einfache Reisen. Man lernt soviel über die Welt, über die Kulturen, über die verschiedensten Lebensformen und Menschen und an das gute im Menschen zu glauben. Am meisten aber lernt man über sich selber.
Ich vermisse gerade das einfache Reisen und was einen dabei begleitet.
Die nervigen Hängematten und Postkartenverkäufer, die Schuhputzenden Kinder, die gutherzigen Taxifahrer, all die netten Menschen in den verschiedensten Hotels und Gästehäusern, die Düfte und Geräusche.
Viele mir ans Herz gewachsene Menschen, die ich bei Reisen kennengelernt habe.
Dies ist eine Welt der mit Schnüren zusammen gehaltenen Bündel, des Pappkartons, der Umarmungen, des Lächelns. Hier gibt es noch ein Zerren und Ziehen, einen Kampf um die wenigen freien Plätze.
Viele Gesten und Blicke, wenig Gesetze,
aber viel Gefühl. Die großartige Luft des Reisens.
Ich habe gesehen und gespürt, daß die Sonne aufgeht, der Mond über den Himmel zieht und die Zeit eine nicht nur mit der Uhr meßbare Größe ist. Es war eine Freude diese Zeit so sorglos verrinnen zu lassen. Ich hatte großen Gefallen an allem was um mich herum geschah, und ich hatte Muse alle Eindrücke einzuordnen und zu verarbeiten.
Es tat gut, keine Termine zu haben, nicht erreichbar zu sein, nirgendwo erwartet zu werden. Daß ich keinerlei Verpflichtungen hatte, außer denen die sich durch Zufall ergaben.
Das Leben war ungeheuer verschwenderisch zu mir. Wie viele wunderbare Menschen begegneten mir. Wie immer bedurfte es nur des rechten Augenblickes eines "Zufalls". Auch ich war manchmal ein "Zufall" , der das Schicksal anderer veränderte.
Das völlig losgelöst sein von der gewöhnlichen Welt, ich werde es vermissen.
Vielen Dank für diesen starken Rückenwind auf meinen Reisen.
" Der Weise weiß, daß das Leben wie ein Flämmchen ist, das ein heftiger Wind bewegt !"
Euch allen eine GUTE REISE !!
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