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Teil 1: Thailand ! 3 Monate durch das alte Asien oder die Leichtigkeit des Reisens !

Aktualisiert: 25. März 2022

Ich sehe die blauen und roten Stempel an,

blättere voller Bewunderung in unlesbaren Unterschriften,

und in vielsprachigen Tintenklecksen,

Falte fromm die Hände...............

Dann stecke ich den Paß in die hintere Gesäßtasche

Und mache mich auf die Reise.............

( Kurt Tucholsky)


Ko Samui hat wohl einen der schönsten Flughafen der Welt, es sind eigentlich nur große Bambusdächer zwischen Palmen und exotischen Pflanzen. Es gibt hier nicht mal ein Gepäckband. Eine Bimmelbahn holt die Menschen vom Flugzeug ab. Streßfreier kann man nicht ankommen.


Ich wohne wieder bei Mama und Papa in den Moonhut Bungalows, am fast menschenleeren Mae Nam Beach. Die ruhigste Bucht der Insel . Außer mir sind nur noch 2 Mädels aus Australien und Neuseeland hier. Ich habe das neueste und schönste Bungalow bekommen,

schon Luxus für mich. 10 Meter weg vom Badewannen warmen Wasser des Golf von Thailand. Alles für eine Handvoll Baht, die schöne Holzklasse eben. Ko Samui war vor ca. 3 Jahrzehnten noch ein Traumeiland, mit Tausenden von Kokospalmen, und nur einer Handvoll Touristen. Heute sind auf Thailands 3. größter Insel die Palmenhaine lichter geworden, durch Bungalows und Hotelanlagen. Doch die Strände sind immer noch die schönsten in ganz Asien.

Selbst einsame Stellen gibt es noch, eine davon direkt vor meiner Strandhütte. Probleme habe ich nur mit dem einschlafen, so ein Meeresrauschen kann in der Nacht sehr laut sein . Auch an die vielen Tiergeräusche muß ich mich erst noch gewöhnen.


Es ist Regenzeit auf Ko Samui. Es ist nicht brütend heiß, sondern angenehm warm. Ab und zu schüttet es gewaltig. Heute den ganzen Tag. Deshalb werde ich am Samstag weiterfahren, in Richtung Bangkok. Dort soll die Sonne scheinen. Trotzdem ist es hier ein idealer Ort um mich geistig, körperlich und seelisch auf die kommenden Monate vorzubereiten, für all die großen und kleinen Unwägbarkeiten auf so einer Reise. Zeit kann hier etwas belangloses werden.


Bangkok. 8 spurige Autobahnen, 8-12 Millionen Menschen, so ganz genau weiß das keiner.

Geschwindigkeit ist hier alles. Alles rast an einem vorbei. Bangkok ist dreckig, chaotisch und gegensätzlich. Ein Besuch der Stadt ist aber durchaus reizvoll. Der Königspalast, hier ist wirklich alles Gold was glänzt. Eine Bootsfahrt durch die Khlongs. Eine Massage im What Pho Tempel.


Der gigantische Ausblick vom höchsten Gebäude Thailands, dem Bayoke Tower.

Fußgänger kommen in dieser Stadt nicht vor, besser sind nicht vorgesehen.

Die Thais behaupten, daß sie auf der Straßenseite auf der sie geboren werden, auch sterben. Die Straßen zu überqueren wagen nur die wenigsten, meist übermütige Touristen.

Bangkok ist so verschieden. Khlongs auf der einen Seite der Straße, und auf der anderen eines der teuersten Hotels der Welt, oder ein Luxus-Einkaufscenter. Der Wahnsinn Bangkoks.

Patpong, das Rotlichtviertel. Mädels von der Stange. Dort lebt man ganz nach dem Motto:

Liebe deinen nächsten Kunden. Doch fast besser als die Damen und Herren in den Bars,

verkaufen sich die Rolex und Lacoste Kopien an den Ständen davor. CD und DVD Raubkopien zu Spottpreisen. Patpong ist auch ein Zentrum der Markenpiraterie geworden. Doch so berühmt dieses Rotlichtviertel ist, so trostlos ist es auch.


Komme gerade von einem 2 tägigen Aufenthalt in Ayutthaya zurück. 200 km nördlich von Bangkok. 2 Stunden im 3. Klasse Zug reichen in jeder Beziehung. In Ayutthaya lag das frühere Zentrum Siams. Über 1000 Jahre alte Geschichte,die Königspalast Ruinen lassen deutlich erahnen welche Macht von dort einmal ausgegangen ist. Ich bin 2 Tage mit dem Rad quer durch die Ruinen gefahren, eine einmalige Radlstrecke.


In Bangkok bin ich die meiste Zeit mit Maddy aus Neuseeland unterwegs. Wir haben uns auf der Fähre Ko Samui nach Surat Thani kennen gelernt. Leider wurden wir aber beim umsteigen am Busbahnhof in Surat Thani wegen Chaos, Hektik der Busfahrer und kübelartigem Monsunregens getrennt, und mußten in unterschiedlichen Bussen weiter nach Bangkok fahren. Schade.


Ca. 12 Millionen Menschen leben hier, und ausgerechnet wir laufen uns tagsdrauf wieder in die Arme. Zur Selben Zeit wieder am gleichen Ort. Nur eines dieser Zufälle die einem nur auf Reisen passieren. So etwas kann ich nicht erklären, zeigt mir nur, daß mit gesundem Gottvertrauen und offenen Augen vieles möglich ist, was eigentlich gar nicht sein kann.

Nach einem solchen Erlebnis kann nichts mehr schief gehen, ich fühle mich hier gut aufgehoben. Mein Überlebenstip: Sorge dich nicht und Reise !!!


Am Sonntag fliege ich weiter nach Yangon (Myanmar, das frühere Birma ). Dann fliegt Bangla Desh Airways zu verbilligtem Preis. Die Einreise nach Birma über Land ist leider nicht für Touristen möglich. Im Grenzgebiet Birma zu Thailand kämpfen irgendwelche Minderheiten mit schwerem Gerät gegeneinander. Noch ein Krieg.


Ich fühle mich blendend. Viele positive Erlebnisse und Begegnungen in den ersten Wochen, eben die ganze Freundlichkeit Asiens. Körperlich tut mir etwas der Rücken weh, ist wohl das Radeln und das harte Bett in Ayutthaya schuld, nichts tragisches. Vielleicht sollte ich mir noch eine Massage gönnen ? Mein Magen ist stabil, kein Wunder bei dem guten WOK und WEG Essen . Deutschland ist jetzt schon weit weg. Bei den vielen Eindrücken , bin ich voll auf damit beschäftigt alles einzuordnen und zu verarbeiten. Freue mich jetzt auf das neue und unbekannte Birma ( Myanmar).


Mit Neugierde und Gelassenheit geht es weiter. Meine nächsten Wochen sind eigentlich im Moment noch sehr vage. Habe auch keinen festen Plan wie manch andere Reisende, die hier unterwegs ist. Wie lange bleibe Ich ? Wie komme ich wann wohin ? Das zu Denken hat noch Zeit. Ich möchte ja auch dem Zufall eine Chance geben, deshalb habe ich alles nur minimal geplant. Vieles ist sehr vage und bleibt es auch lange. Wo kein Ziel ist kann ich auch keines verfehlen.


Es ist schwer zu beschreiben, das spontane Reisen, eben weil es so einfach ist.

Taxi oder Bus, Gästehaus suchen, essen, losgehen, mit Menschen reden, anschauen, Erfahrungen, weiterfahren. Es braucht keinen besonderen Mut und kein Entdeckerherz, nur Lust an der Fremde. Es ist oft die verblüffende Verschränkung von Glück, Planung, Zufall und Zielen aus der ich den Schluß ziehen kann, irgendwie klappt immer alles.



Weiter mit Teil 2: Myanmar



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