In meiner kleinen Liste habe ich 10 Dinge über das Vatersein zusammengeschrieben, die ich vorher nicht wusste.
Der große Satiriker Loriot hat einmal gesagt: „Eltern sind auch Menschen, und sie sind, was die Herstellung und Aufzucht von Nachwuchs betrifft, so was wie ungelernte Arbeiter.“
Recht hat er. Aber die ungelernten Arbeiter lernen und werden sie einmal ins kalte Wasser geworfen, sehr schnell dazu. Es bleibt Ihnen auch nichts anderes übrig.
Hier die wichtigsten Punkte, die ich über das Leben mit Kind gelernt habe:
1. Deine Lebensplanung war umsonst.
Es gibt tatsächlich Leute, die Ihr Leben bis ins kleinste Detail durchplanen. Karriereplanung, Familienplanung, Wohnortplanung und vieles mehr. Meine Erfahrung ist, dass sich die Prioritäten mit Kind vollständig verändern. Was mir früher wichtig war, ist heute Nebensache. Natürlich arbeite ich immer noch gerne, doch mehr und mehr fällt es mir schwer meinen Job zu machen, weil er mich von meinen Kind fernhält.
Du kannst tolle Wochenenden haben, ohne richtig einen draufzumachen. Wochenende war mal Party und Sonntag den ganzen Tag im Bett bleiben. Das, mehr oder weniger, typische Wochenende eines kinderlosen Menschen. Heute bin ich deutlich häufiger zu Gast in Museen, im Park und in Schwimmbädern als in Diskos. Und doch genieße ich die Wochenenden genau wie früher, eher noch mehr.
3. Du solltest nur Spielzeug kaufen, mit dem Du auch gerne spielst.
Ich liebe es mit meinem Sohn zu spielen. Das hängt natürlich aber auch maßgeblich vom Spielzeug ab, mit dem wir spielen. Es gibt Spielzeug, das mag noch so pädagogisch wertvoll sein. Wenn es mir keinen Spaß macht damit zu spielen, haben auch mein Kind wenig davon. Lego bauen geht immer, oder UNO spielen. Nur gewinnt halt meistens mein Sohn. Monopoly ist es nicht viel anders. Dennoch ist das gemeinsame Spielen immer eine tolle und wertvolle Zeit zusammen.
4. Auch Computerspiele sind eine tolle Beschäftigung.
Damit wären wir wieder beim Spielzeug, wo auch Papa mal Spaß dran hat. Wer sagt Computerspiele seien nichts für Kinder? Klar, es sollten jetzt nicht gerade Egoshooter oder andere Kriegsspiele sein. Aber ein bisschen Roblox oder interaktive Feuerwehr, oder Simulationen wie Tropico und Co schadet den Kindern auch nicht. Man kann Kindern diese virtuelle Welt auch nicht vorenthalten. Positivist, wenn man das zusammen macht. Sie unternehmen etwas mit Papa, lernen den dosierten Umgang mit anderen Medien und genießen die Zeit zusammen.
5. Du kannst Dinge, die Du alleine erlebst, nur noch halb so sehr genießen.
Ich bin öfters alleine in den Bergen oder mit dem SUP unterwegs. Das Wetter ist toll, die Natur traumhaft, aber trotzdem konnte ich diese Zeit manchmal nicht so genießen, wie es früher der Fall gewesen wäre. Es fehlte etwas, meine Familie. Es war niemand da, dem ich etwas zeigen konnte, dass er noch nie gesehen hat. Oder mit dem ich im Bach spielen konnte und gemeinsame Erlebnisse reden kann.
6. Die Liebe zu den eigenen Kindern ist ein völlig neues Gefühl.
Wenn Du glaubst Du weißt was Liebe ist, wirst Du überrascht sein wie gewaltig Vaterliebe sein wird.
7. Frauen sehen Dich mit ganz anderen Augen:
Vatersein macht kurioserweise attraktiv!
8. Man lernt als Elternteil seine eigenen Grenzen kennen
Eine Situation, die fast jedes Elternteil kennt: man ist so erschöpft oder so genervt, dass man nur noch aus der Wohnung rennen möchte. Wo erlebt man so etwas sonst? Eltern zu sein ist in manchen Situationen wirklich eine Grenzerfahrung. Die Kraft weiterzumachen gibt einem die Liebe zum eigenen Kind (oder zur Frau) .
9. Als Elternteil lernt man, sich selbst zurückzunehmen
In der Zeit vor Kindern ist man in der Regel selbst der Hauptdarsteller im Film des eigenen Lebens. Man kann recht frei entscheiden, was man wann wo und mit wem tut. Man ist nur sich selbst gegenüber verantwortlich. Das ändert sich mit Kindern. Man muss lernen, dass auch eine weitere Person im eigenen Leben eine Hauptrolle einnimmt und ganz spezielle Bedürfnisse hat, die nicht immer mit dem übereinstimmen was man selbst tun möchte. Man lernt, sich selbst etwas zurückzunehmen. Ein Opfer, das Eltern meist gerne für ihre Kinder bringen. Es gibt einen wichtigeren Menschen als sich selber ! Man kann nicht mit dem SUP zum Eibsee fahren, wenn dein Kind starke Bauchschmerzen hat. Dann ist ein Arztbesuch und das einfach da sein wichtiger als alles andere im Leben. Auch das Kind merkt und spürt in so einem Moment dass man sich um Ihn kümmert, das er WICHTIG ist. Natürch, er ist das wichtigste im Leben.
10. Mit Kind versteht man die eigenen Eltern besser
Häufig verstehen Menschen mit Kindern mit der Zeit ihre eigenen Eltern und deren Entscheidungen viel besser. Auf jeden Fall setzt man sich als Eltern mit der eigenen Erziehung durch die Eltern auseinander. Einiges wird man im Nachhinein verstehen, bei anderen Punkten wird man auch weiter den Kopf schütteln, zum Teil noch heftiger als zuvor. Als Eltern werden Mann und Frau von den eigenen Eltern nun oft endgültig als „erwachsen“ angesehen. Zumal Großeltern bei ihren Enkeln häufig wesentlich entspannter sind, als sie das bei ihren eigenen Kindern.Man weiß nun, welche Angste oder auch vielleicht Schlaflose Nächte die eigenen Ältern damals hatten als man alleine auf Reisen war. Jetzt mit eigenen Kindern merkt man das erst und versteht die eigenen Ältern viel besser und meistens hatte Mutti halt früher doch recht.
Das sind die 10 Dinge über das Vater sein, die mir gerade eingefallen sind. Mit Sicherheit lässt sich diese Liste weiter fortführen.Wer weiß noch andere wichtige Erkenntnisse die Du als Vater gelernt hast ? Vielleicht können wir die Reihe noch lange vorsetzen und aktualisieren.
Freue mich über weitere Posts über das Vater sein, dass dir vorher niemand gesagt hat.
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